„Es glaubt der Mensch, sein Leben zu leiten, sich selbst zu führen, und sein Innerstes wird unwiderstehlich nach seinem Schicksale gezogen“ (Goethe, Egmont).

  • Das soll nicht heissen, dass man hier nichts tun kann.

Psychotherapie ist die Behandlung seelischer Probleme, von Konflikt- und Krisensituationen mit Mitteln des Gesprächs. Zum Beispiel sollte man sich überlegen, eine Psychotherapie zu beginnen, wenn man ein unbestimmtes Gefühl von Unglücklichsein hat, das Gefühl, immer wieder in dieselben Schwierigkeiten zu kommen, ohne zu wissen, warum, mit sich selbst und den Mitmenschen nicht zurechtkommt. Ziel ist also, mehr Herr im Haus der eigenen Psyche zu werden.

Psychotherapie ist nicht zu verwechseln mit Psychiatrie. Bei psychiatrischen Erkrankungen geht es um wesentlich schwerere und tiefergehende seelische Störungen als die, die in der Psychotherapie behandelt werden, unter anderem um schizophrene Psychosen, schwere depressive oder manische Zustände (mit stark gedrückter oder gehobener Stimmungslage), sowie psychische Beeinträchtigungen als Folge von angeborenen Behinderungen oder organischen Erkrankungen.

Die Verdrängung spielt immer eine Rolle. Ein grosser Teil unseres seelischen Lebens ist unbewusst und läuft quasi automatisch mit. Es handelt sich um verinnerlichte Beziehungsmuster und Erlebnisverarbeitungen, die vorwiegend in der Kindheit und der Interaktion mit den seinerzeitigen Bezugspersonen entstanden sind und Auswirkungen auf das aktuelle Leben haben. In alltäglichen Gesprächen, mit dem Partner, der Familie oder Freunden wird man hiermit oftmals nicht verstanden. Innerhalb einer Beziehung kann man sich nicht gegenseitig therapieren.

Eine Psychotherapie braucht Zeit. Es ist auch möglich, Psychotherapeuten für eine Beratung zur Bewältigung einer akuten Krisensituation aufzusuchen. Im Grunde geht es aber in einer Psychotherapie nicht um Ratschläge und vermeintliche schnelle, äussere Lösungen. Vielmehr geht es darum zu lernen, sich selbst besser zu verstehen und mit seinen Gefühlen und Beziehungen souveräner umzugehen, und zu erkennen, was dem bisher im Wege stand. Hinweise auf psychische Konflikte oder Schwierigkeiten können zum Beispiel sein:

  • Essstörungen
  • psychosomatische Erkrankungen (Magengeschwüre, Neurodermitis, Herzinfarkt, Asthma, Fibromyalgie, M.Crohn/Colitis Ulcerosa, chronische Schmerzen)
  • diffuse Ängste, ein Gefühl innerer Leere, existientielle Ängste, Identiätsunsicherheit, Angst vor Kontrollverlust, selbstschädigendes Verhalten
  • Depressionen, Erschöpfungs- und Versagenszustände, Trauer- und Verlustreaktionen
  • Abhängigkeiten; wenn der Konsum von Alkohol oder Drogen im Vordergrund steht und den Alltag bestimmt, ist zumindest zunächst eine Suchttherapie notwendig. Um eine ambulante Psychotherapie durchführen zu können, ist die Fähigkeit zu einer selbständigen Abstinenz erforderlich.
  • Ängste, Platzangst, Höhenangst, Phobien, d.h. gerichtete Ängste zum Beispiel vor Tieren
  • Zwänge
  • Midlife crisis
  • Organbeschwerden ohne die Beschwerden erklärenden medizinischen Befund
  • Schlafstörungen
  • Konflikte in der Partnerschaft, in sonstigen Beziehungen, am Arbeitsplatz, Pobleme mit Mobbing
  • Störungen in der Sexualität